Nr. z. P.

So 28 05

Konzert

20 00 H

Xiu Xiu

EINLASS: 19. 00 UHR

BEGINN: 20.00 UHR

Xiu Xiu (USA) macht wunderschöne Musik für harte Zeiten. Seit fast 20 Jahren erschafft die Band experimentelle Pop-Musik für diese Momente, in denen die bittere Realität des Lebens auf seine existenziellen Rätsel trifft.

Xiu Xiu war sehr lange in erster Linie Jamie Stewart mit wechselnden Mitgliedern, inzwischen ist aber Angela Seo auch schon sehr lange als bandprägender Kern dabei, und ganz neu für das im März 2023 erscheinende Album ‚Ignore Grief‘ ist ihr langjähriger Freund David Kendrick (Gleaming Spires, Devo, Sparks). Ignore Grief ist eine Platte mit zwei Hälften. Angela Seo singt auf der Hälfte der Platte. Jamie Stewart singt auf der Hälfte des Albums. Die Hälfte davon ist real. Die andere Hälfte ist imaginär. Die realen Songs versuchen, das Schlimmste, was das Leben fünf Menschen, mit denen die Band verbunden ist, zu bieten hat, in eine Art verzweifelte Form zu bringen, die etwas, irgendetwas, anderes tut, als ihre Herzen und ihr Gedächtnis in diesen atemberaubend schrecklichen Erfahrungen zu zermalmen und zu verrohen. Die imaginären Songs sind eine Erweiterung und abstrakte Erkundung des frühen Rock’n’Roll-Genres “Teen Tragedy” als Ausgangspunkt, um die eigenen überwältigenden Emotionen der Band zu dekontaminieren, weil sie weiß und damit lebt, was diesen fünf Menschen widerfahren ist.

Xiu Xiu wurden schon als „selbstgeißelnd“, „hart“, „brutal“, „schockierend“ und „pervers“ bezeichnet, aber auch als „genial“, „brillant“, „einzigartig“, „fantasievoll“, „erleuchtend“ und „zum Dahinschmelzen.“ Sie haben schon mit zahllosen fantastischen anderen Künstler*innen zusammengearbeitet, zum Beispiel Mitski, Swans, Deerhoof, Sharon Van Etten, um nur ein paar zu nennen. Vom melancholis-melodischem Wave und Synthpop der 80s bis zu Free Jazz und Noise Experimenten schaffen sie es, immer wieder mit ihren Alben und ihren intensiven Liveshows zu überraschen und zu berühren.

Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte haben Xiu Xiu immer wieder neue, von der Kritik gefeierte Alben und Kollaborationen veröffentlicht. Haben viele Alben veröffentlicht, die in Zeitschriften wie The New Yorker, Pitchfork, Rolling Stone, The Guardian, NME und anderen gelobt wurden, und sind unermüdlich auf der ganzen Welt getourt und haben unter anderem im Guggenheim, beim Primavera Festival, Benicassim Festival und beim Pitchfork Festival gespielt.

Xiu Xiu sind stets auf der Suche, für Ereignisse voller Grauen, für den Horror und Tragödien des Lebens eine Möglichkeit der Verarbeitung zu finden: Darum, eine gute empathische Entgegnung in Musik zu gießen. Es ging und geht ihnen nie um oberflächliche Schockmomente, wenn sie Themen wie Menschenhandel, Essstörungen oder Kindesmissbrauch aufgreifen, sondern darum, dem Horror nicht zu gehorchen, nein, ihn stattdessen auf jedes Detail achtend, behutsam umzuorganisieren, eine musikalische Antwort und einen Verarbeitungsprozess in ästhetischem Ausdruck zu finden, auf dass unsere Herzen und unser Gedächtnis nicht verrohen und nicht zermalmt werden.